1. Generation  ©Geoff. Baker/Tucson


2. Generation


3. Generation


4. und letzte Generation.

Bosch-Combi Drehmaschine  Baujahr 1963.

Kopiereinrichtung zur Drehmaschine.


Dekupiersäge.


Bandsäge.


Das Bosch Combi System.

Womöglich wurde die Idee von einer englischen Maschine, die es schon paar Jahre zuvor gab, aufgegriffen.

Der Name der Maschine 

Picador "Home Handyman  Universal" 
and "Pup" Lathe.

Näheres findet man unter   http://www.lathes.co.uk/picador/


It is possible that the idea was taken up by an English machine that had already existed a few years earlier.

The name of the machine 

Picador "Home Handyman Universal" 

and "Pup" Lathe.

More details can be found at http://www.lathes.co.uk/picador/

© lathes.co.uk
© lathes.co.uk

Das Bosch Combi System

Konzipiert ist das gesamte Gerät um ein Stahlrohr mit einem Durchmesser von 30 mm. Es ist das zentrale Verbindungselement der einzelnen Komponenten. Dieses Stahlrohr ist seit dem Produktionsstart  ca. 1952 bis in die 80ziger Jahre hinein, verbindendes Element.

Übersicht

1. Generation.

Zunächst waren es einfache Alu-Gussteile, wie den Motorhalter für den Bosch-Handmotor EW/UBJ 54/19, den Tisch- und Werkzeughalter und die Gegenspitze. Alle diese Teile wurden durch das zentrale Stahlrohr verbunden.. 

2. Generation.

Im Folgenden kam dann eine stabilere Version aus weißem Temperguss mit dem Spindelstock auf den Markt. Der Spindelstock war eine geniale Entwicklung. Er erlaubte durch seine stabile Spindel-Lagerung, schwerere Werkstücke zu bearbeiten.    

Die Zusatzgeräte der ersten Ausführung konnten auch mit dem Spindelstock weiter verwendet werden. Die dazu erforderlichen Aufnahmebohrungen waren identisch. Diese Version konnte bis zur Drehmaschine erweitert und ausgebaut werden.

3. Generation.

Durch die Entwicklung stärkerer und leistungsfähigere Bohrmaschinen und deren Spindel-Lagerung, wurde das Gerät dann vereinfacht und statt dem Spindelstock, dessen Fertigung doch sehr aufwändig war, kam dann ein Maschinenträger und wieder ein Tisch-Träger zur Anwendung. In unterschiedlichen Ausführungen war dies auch das Konzept bis zur Produktionseinstellung.

Die Drehmaschine war allerdings nach wie vor mit dem Spindelstock im  Angebot.

4. und letzte Generation.

Der Durchbruch im Sägetisch für die Hobelwalze wurde weg gelassen, da es Zusatzgeräte zum direkten Antrieb dafür gab. Diese konnten auch mobil genutzt werden.

Zum Schluss der Produktion wurden die im Spindelstock vorhandenen Aufnahmebohrungen der ersten Zubehör-Gerätschaften allerdings weg gelassen. Auf dem Spindelstock konnten dann die alten Gerätschaften nicht mehr genutzt werden.

Es war allerdings nach wie vor möglich, mit dem Spindelstock und dem Tischhalter das Gerät als Tischkreissäge mit allen Funktionen  incl. Waknuteinrichtung zu nutzen.


Hier zeige ich nun ein Überblick über die verschiedenen Ausführungen des Bosch Combi Gerätes, von den Anfängen in den frühen 50ziger Jahren bis zum Ende der Produktion Anfang der 80ziger Jahren.

In den Überganszeiten der einzelnen Entwicklungsstufen wurde die alte Ausführung auch in der neuen Farbgebung ausgeliefert.

Es gab also auch Maschinen der dritten Generation in der Farbgebung der vierten Generation.

Alle Teile der unterschiedlichen Epochen lassen sich teilweise untereinander austauschen. Die Zubehörteile der ersten und zweiten Generation passen allerdings nicht mehr zum Gerät der letzten Ausführung.

 

The Bosch Combi System

The entire device is designed around a steel tube with a diameter of 30 mm. It is the central connecting element of the individual components. This steel tube was the connecting element from the start of production around 1952 until the 1980s.


Overview

1st generation.

Initially, it consisted of simple cast aluminium parts, such as the motor holder for the Bosch EW/UBJ 54/19 hand motor, the table and tool holder and the counter tip. All these parts were connected by the central steel tube. 

2nd generation.

This was followed by a more stable version made of white malleable cast iron with the headstock. The headstock was an ingenious development. Thanks to its stable spindle bearing, it allowed heavier workpieces to be machined.    

The attachments of the first version could also be used with the headstock. The necessary mounting holes were identical. This version could be extended and upgraded to a lathe.

3rd generation.

Due to the development of stronger and more powerful drilling machines and their spindle bearings, the device was then simplified and instead of the headstock, which was very expensive to manufacture, a machine carrier and again a table carrier were used. This was also the concept in various versions until production was discontinued.

However, the lathe was still available with the headstock.

4th and last generation.

The breakthrough in the saw table for the planing roller was omitted, as there were additional devices for direct drive. These could also be used for mobile use.

At the end of production, however, the mounting holes in the headstock for the first accessories were removed. The old equipment could then no longer be used on the headstock.

However, it was still possible to use the headstock and the table holder to use the device as a circular table saw with all functions, including the wiper grooving device.


Here is an overview of the various versions of the Bosch Combi appliance, from its beginnings in the early 1950s to the end of production in the early 1980s.

In the transition periods of the individual development stages, the old version was also supplied in the new colour scheme.

So there were also machines of the third generation in the colour scheme of the fourth generation.

All parts from the different eras can be partially interchanged. However, the accessories of the first and second generation no longer fit the machine of the last generation.

Bosch Combi der 1. Generation:

Im Jahre 1952 wurde dieses Gerät von der Fa. Bosch-Elektrowerkzeuge entwickelt. Man versuchte ein zweites Standbein für Elektrowerkzeuge außerhalb der Profimaschinen zu etablieren.

Es war die Anfangszeit des Wirtschaftswunders. Die arbeitende Bevölkerung hatte durch die Arbeitszeitregelungen und Tarifverhandlungen der Gewerkschaften plötzlich mehr Freizeit. Dienstleistungen von Handwerkern wurden teurer. Plötzlich war es angesagt und  "INN"  zu Hause selbst Hand anzulegen.

Die Entsprechenden Maschinen für den Profi-Handwerker waren für die Mehrheit der Bevölkerung unerschwinglich und auch nicht unbedingt nötig.

Die Fa. Bosch hatte das schon früh erkannt und entsprechend Geräte, welche mit einer Bohrmaschine angetrieben werden konnten, entwickelt.

Das Teure an den Werkzeugmaschinen der damaligen Zeit war der Antriebsmotor, deshalb wurde das Baukastensystem mit nur einem Antrieb entwickelt, um viele unterschiedliche Gerätschaften zu betreiben.

Die Farbe damals  - Silbergrau.

 

Bosch Combi in the first Generation:

In 1952, this device was developed by the company Bosch-Elektrowerkzeuge. An attempt was made to establish a second mainstay for power tools outside of professional machines.

It was the early days of the economic miracle. The working population suddenly had more free time due to working time regulations and collective bargaining by the unions. Services provided by craftsmen became more expensive. Suddenly, it was fashionable to do things yourself at home.

The corresponding machines for the professional craftsman were unaffordable for the majority of the population and also not absolutely necessary.

The Bosch company had recognized this at an early stage and developed corresponding devices that could be driven by a drill.

At that time, the expensive machine tools were the drive motor, therefore only one drive was needed to operate many different devices.

The colour at that time - silver-grey.

 

Bosch Combi die Erste Ausführung.
© Geoff.Baker Tucson/Arizona

Bosch Combi the first version.   © Geoff.Baker Tucson/Arizona

Bosch Combi der 2. Generation.

Ende der 50ziger Jahre wurde einen Spindelstock und ein Kreuzschlitten aus weißem Temperguss entwickelt, dazu gab es noch einen soliden Reitstock aus Aluminium Druckguss.

Das war ein solides Gerät. Die Lagerung der Motorspindel der Antriebsmaschine wurde nicht übermäßig belastet, da sie nicht direkt mit dem Werkzeug verbunden war.

Der Spindelstock war auf die Zusatzgeräte der ersten Ausführung abgestimmt und die Zusatzgeräte der ersten Ausführung konnten auch mit diesem betrieben werden.  Es wurden weitere Zusatzgeräte entwickelt.

Die Welle im Spindelstock war stabil und in ausreichend dimensionierten Lagern gehalten. In der höchsten Ausbaustufe war es eine kleine Mechaniker-Drehmaschine mit einer Spitzenhöhe von ca. 95 mm und einer Spitzenweite von ca. 320 mm. 

Die Farbgestaltung war damals - Hammerschlag-Grün.

 

Bosch Combi of the second generation.

At the end of the 1950s, a headstock and a cross slide were developed in white malleable cast iron, plus a solid tailstock in die-cast aluminum.

This was a solid piece of equipment. The bearing of the motor spindle of the driving machine was not overloaded, since it was not directly connected to the tool.

The headstock was matched to the auxiliary equipment of the first design, and the auxiliary equipment of the first design could also be operated with it.  Other auxiliary devices were developed.

The spindle in the headstock was stable and held in adequate sized bearings. In its highest configuration, it was a small mechanical lathe with a center height of about 95mm and a center width of about 320mm.

The colour scheme at that time was - hammer blow green.

Spindelstock der zweiten Entwicklungsstufe. Der Rest ist aus der dritten Stufe dazu kombiniert.

Headstock of the second stage of development. The rest is combined from the third stage to it.



Komplett ausgestatteter Schrank der 2. Generation.

Fully equipped cabinet of the 2nd generation.

Bosch Combi der 3. Generation.

Der Kostendruck machte auch vor der Fa. Bosch nicht halt. Das Bosch-Combi-System wurde vereinfacht. Der Spindelstock fiel weg.

Anfang der 60ziger Jahre wurde der Maschinenträger und der separate Tischhalter aus Alu-Druckguss entwickelt. Die Bohrmaschinen waren leistungsfähiger und die Spindellagerung an der Bohrmaschine war stärker und erlaubten den Einsatz von  Ø 150 mm Sägeblättern. 

Die Zusatzgeräte für den Spindelstock konnten hier nicht mehr verwendet werden. Es wurden neue Zusatzgeräte entwickelt.

Der Spindelstock war nur noch Bestandteil der Drehmaschine, oder als Zubehörteil zum Ausbau zur Drehmaschine zu beziehen.

Die Farbgestaltung jetzt - Hammerschlag-Anthrazit.

 

Bosch Combi of the third generation.

The cost pressure didn't stop at Bosch either. The Bosch Combi-System was simplified. The headstock was dropped.

At the beginning of the 1960s, the machine carrier and the separate table holder were developed from die-cast aluminum. The drills were more powerful and the spindle bearing on the drill was stronger and allowed the use of 150mm saw blades.

The auxiliary equipment for the headstock could no longer be used here. New attachments were developed.

The headstock was only a component part of the lathe, or could be purchased as an accessory for upgrading to a lathe.

The colour scheme now - hammer blow anthracite.

Ende der dritten Entwicklungsstufe wurde schon die Neuzeit eingeläutet. Die Sägeblatt-Schutzhaube hatte schon die neue Form.

At the end of the third stage of development, the modern era was already ushered in. The saw blade guard already had the new shape.



Bosch Combi der 4. und letzten Generation.

Dies war auch die letzte Stufe, bevor die Produktion eingestellt wurde.

Der Unterschied zwischen dritter- und vierter Entwicklungsstufe war eine Änderung der Zusatzgeräte, insbesondere der Hobeleinrichtung. Dadurch war der Durchbruch im Sägetisch nicht mehr notwendig. Eine Schnellkupplung (S 57) wurde eingeführt. Das Sägeblatt konnte eingespannt bleiben, wenn die Antriebsmaschine an einem anderen  mobilen Vorsatzgerät benötigt wurde.

Die Farbgestaltung jetzt - Chremweis

 

Bosch Combi of the fourth and last generation.

This was also the last stage, before production was stopped.

The difference between the third and fourth development stage was a change in the accessories, especially the planing equipment. This meant that the breakthrough in the sawing table was no longer necessary. A quick coupling (S 57) was introduced. The saw blade could remain clamped when the drive unit was needed on another mobile attachment.

The colour scheme now - creamy white

Grundgerät S1 mit 2 angebauten Zusatztischen.

Basic unit S1 with 2 attached additional tables.


Die Drehmaschine

Die Krönung des Systemes war die Drehmaschine, welche schon ab der zweiten Entwicklungsstufe zu realisieren war.

Es ist ein vollwertige kleine Mechaniker-Drehmaschine, mit der erstaunlich genau gearbeitet werden kann.

Hier die Ausführung für die Deutsche Bundeswehr.

Farbgestaltung -  Gelb Oliv -  RAL 6014, ansonsten waren die Teile wie der Rest des Combi-Gerätes lackiert.

Die Versorgungsnummer lautete damals:  5130-12-130-3761


The Lathe

The crowning glory of the system was the lathe, which could be realized already from the second development stage.

It is a full-fledged small mechanic's lathe, with which astonishingly precise work can be done.

Here the version for the German Federal Armed Forces.

Colour design - yellow olive -   RAL 6014

The military order number at that time was:   5130-12-130-3761

Hier eine Maschine, bei der ich den Kreuzschlitten nachgefertigt habe.

Here is a machine on which I replicated the cross-slide.



Bei dieser Maschine ist die Bandsäge der ersten Generation aufgebaut.

In this machine, the first generation band saw is built.



Diese Ausführung entspricht weitestgehend der Zweiten und der Dritten Entwicklungsstufe.

​This design largely corresponds to the Second and Third Developmental Stages.


Die Maschine ist mit allem Zubehör in einer Holzkiste sicher verstaut.

The machine is safely stored with all accessories in a wooden box.

 

Leider hat dieses System den Wandel der Zeit nicht überlebt.

Als die Bau- und Heimwerkermärkte wie Pilze aus dem Boden schossen und  Werkzeugmaschinen mit angebautem Motor bezahlbar wurden, da hat sich niemand mehr für diese Geräte interessiert.

So ähnliche Kombinationen gab es nicht nur von Bosch.

Alle großen Hersteller in Deutschland hatte so etwas, allerdings nicht so umfangreich im Angebot. Ob das nun die Firmen -  AEG, Metabo oder Black & Decker  waren. 

Auch Versandhäuser, wie Neckermann, Quelle und Ottoversand haben teilweise unter eigenem Label (Neckermann =Bullcraft, Quelle =Uniropa und Otto =Hanseatic) Vorsatzgeräte vertrieben. 

Das Versandhaus Neckermann vertrieb sogar original Bosch/Scintilla - Bohrmaschinen unter Bullcraft-Label und Farbe.

Das Bosch-Combi System war allerdings in dieser Hinsicht einzigartig.

In Polen wurden einige Bohrmaschinen mit Bosch-Lizenz von der Fa. Celma, in der Zeit von 1973 - 1981 gebaut und unter eigenem Label vertrieben. 

Einige Teile wurden sicherlich nicht in Deutschland hergestellt. Zum Beispiel der Bohrständer S5. Er war "Made in Tschechien".

 

 

Unfortunately, this system has not survived the changes of time.


When DIY and home improvement stores sprang up like mushrooms and machine tools with attached motors became affordable, nobody was interested in these devices anymore.

These combinations were not only available from Bosch.

All the major manufacturers in Germany had something like this, but not as extensive. Whether it was the companies AEG, Metabo or Black & Decker.

Also mail-order companies like Neckermann, Quelle and Ottoversand sold attachments partly under their own label (Neckermann=Bullcraft, Quelle=Uniropa and Otto=Hanseatic).

The mail order company Neckermann even sold original Bosch/Scintilla - drills under Bullcraft label and color.

The Bosch-Combi system was unique in this respect, however.

In Poland, some drills with Bosch license were built by the company Celma, in the period 1973 - 1981 and sold under its own label.  

Some parts were certainly not made in Germany. For example, the S5 drill rig was "made in the Czech Republic".


 

Sicherlich konnte sich nicht jeder Heimwerker zur damaligen Zeit dieses System in der vollen Ausstattungsstufe leisten.

Die Anschaffungskosten für eine komplette Drehmaschinen-Ausstattung, mit allem drum und dran, lagen in den 60 ziger Jahren bei ca. 1500,- bis 2000,- DM ohne die Antriebsmaschine.

Für das doppelte bekam man schon einen VW Käfer.

Deshalb ist die Drehmaschine auch sehr selten auf dem Gebraucht-Markt zu finden.

Die Ausstattung zur Holzbearbeitung war wesentlich weiter verbreitet und wird heute auf den einschlägigen Auktionsplattformen noch gelegentlich angeboten.

Eine  gebrauchtes Grundgerät S1 mit Koffer ist heute teilweise für weit unter 100,- €  zu bekommen. Neue Geräte gibt es schon sehr lange nicht mehr.

 

Certainly not every do-it-yourselfer at that time could afford this system in its full expansion stage.

The acquisition costs for a complete lathe equipment, with all the trimmings, were in the 60 ziger years at about 1500, - to 2000, - DM without the drive machine.

For twice that amount you could already get a VW Beetle.

Therefore the lathe can be found very rarely on the second-hand market.

The equipment for woodworking was much more widespread and is still occasionally offered on the relevant auction platforms.

A used basic device S1 with case is available today for far less than 100, - €. New devices have not been available for a very long time.